Projekt „PAHAMBOU“

„Reichen wir einander die Hände“

Das Wissen um die Vergänglichkeit der Zeit war der Motor für dieses Projekt. Es gibt keine Ausrede für diejenigen, die die Zeit einfach verstreichen lassen, ohne aus ihren Tagen und Nächten etwas zu machen. Sie haben oft das Gefühl, dass es nicht ihre Schuld ist, dass sie einfach nicht anders können.

Seit einiger Zeit geben die MigrantInnen Anlass zu emotionsgeladenen, polemischen Diskussionen, die von reißerischen, mitunter nicht der Wahrheit verpflichteten Wortmeldungen geprägt sind. Wir wissen um die Wirkung solcher Diskussionen in der modernen österreichischen Gesellschaft. Es entstehen Klischees, Stereotypen, Ablehnung, rassistische Haltungen jeglicher Ausprägung. Es kann nicht in Abrede gestellt werden, dass gewisse Mitglieder der afrikanischen Gemeinschaft mitverantwortlich sind für die Diskussion um Drogenhandel, aber die afrikanische Gemeinschaft als solche empfindet es als Schlag ins Gesicht, mit der Tatsache leben zu müssen, dass jeder Mensch afrikanischer Herkunft automatisch als kriminell eingestuft wird. Sie fühlt sich den Machenschaften einer in Untätigkeit verharrenden „Gesellschaft“ hilflos ausgeliefert. Wenn es in Zukunft Hoffnung geben soll, muss auf jeden Fall eine gerechtere Debatte geführt werden.

Wir hoffen, dass es mit „Pahambou“ möglich sein wird, sich durch konkrete persönliche Anstrengung der Zukunft zuzuwenden, um die Dinge in den kommenden Jahren zu verbessern. Wir sind aufgefordert, uns mit Mut und Entschlossenheit zu engagieren, um der Zivilgesellschaft ihre Existenzberechtigung und ihre wichtige soziale Dimension zurückzugeben. Worum es hier geht, ist Zivilcourage.

Die eigentliche Absicht dieser Initiative ist es, den MigrantInnen, die sich hier gerne ein wenig beheimatet fühlen wollen, Mut zu machen und ihnen zu helfen, eine Existenzmöglichkeit in der Gesellschaft zu finden. “Pahambou“ bedeutet, einander die Hände zu reichen, die Hände derjenigen zu halten, die sich in Schwierigkeiten befinden, die auf der Suche nach echten Möglichkeiten sind. Solche Menschen sind oft entkräftet und brauchen dringend jemanden, der ihnen echte Alternativen aufzeigt. Mindestens 80% der AfrikanerInnen, die oft ganz verstört hier ankommen, wissen nicht, was sie mit ihrer Zeit anfangen sollen, obwohl ihre Zeit eigentlich so wertvoll ist. Unter derartigen Bedingungen scheint das Leben oft sinnlos zu sein. Es überkommt einen die Lust, wegzufahren, weit weg; diejenigen, die aus Togo, der Elfenbeinküste, aus Kamerun, also aus den Kolonien Frankreichs kommen, fahren nach Paris. Diejenigen, die aus Nigeria, Sierra Leone, Gambia, also aus den Kolonien Englands kommen, fahren nach Ottawa, New York oder London. Von einem Exil ins andere, in der Annahme dass es weit weg von zu Hause besser sein wird.

Eines ist jedoch sicher: Wenn es entsprechende Möglichkeiten für die MigrantInnen gäbe, die Sprache unter förderlichen Bedingungen zu lernen, zu arbeiten, einen Beruf zu erlernen oder zu studieren, könnte das große Potential der hier lebenden AfrikanerInnen weitaus besser genützt werden. Wie es mit uns aber wirklich weitergehen wird, steht zur Zeit noch in den Sternen.

Vorerst bleiben die MigrantInnen jedoch lieber zu Hause und tun nichts; einige kämpfen sich durchs Leben, indem sie Megaphon verkaufen, Werbung oder Zeitungen in der Nacht verteilen, kleine Jobs machen....... im Prinzip alles Dinge, die keine wirkliche Zukunftsperspektive eröffnen, obwohl in der Welt draußen anscheinend alles gut läuft.
Aber aufgrund der oben genannten Probleme läuft eben nicht alles automatisch gut.

Wir wollen hier aber nicht mit unserem Schicksal hadern, sondern etwas zur Lösung der Probleme beitragen.

Wie soll „Pahambou“ funktionieren?

Pahambou ist kein Verein, sondern ein Projekt von Chiala' Afriqas - Verein zur Förderung der afrikanischen Literatur, Kunst, Gesellschaft

Sachliche Informationen
Wir werden nach einem einfachen, unbürokratischen Prinzip vorgehen. Alle Entscheidungen müssen schnell und zielführend getroffen werden. Was bedingt, dass die Mitglieder bereit sind, einander unter Umständen sofort zu treffen.

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